
Geschäftsprozesse
44 | BIT 6–2018
Digitalisierung
Multi-Cloud erfordert ein Umdenken bei der Planung von IT-Budgets
Budgetäre Flexibilität nötig
Der Multi-Cloud-Ansatz setzt sich zunehmend durch. Der Weg
in die Multi-Cloud muss jedoch begleitet werden von einem
Umdenken bei der Planung von IT-Budgets. Andernfalls können
die Vorteile der Multi-Cloud nicht optimal ausgeschöpft
werden. Markus Schäfer, Product Manager Cloud & Mobile
bei Matrix42, erklärt.
Bis 2019 wird der Anteil der Unternehmen,
die einen Multi-Cloud-Ansatz
verfolgen, auf 70 Prozent steigen –
prognostiziert die Gartner Studie
„Market Trends: Multi-Cloud Usage
Will Drive Cloud Management Platform
Growth“. Hauptgrund für diese
Entwicklung ist die höhere Flexibilität,
die die Multi-Cloud bietet. Sie eröffnet
Unternehmen die Möglichkeit, sich
für die jeweils optimale Lösung zu
entscheiden. Denn es gibt keine
Cloud-Lösung, die sich für alle Anforderungen
eines Unternehmens eignet.
In der Multi-Cloud können mehrere
Cloud-Dienste in einer gemeinsamen
Cloud zusammengefasst werden.
Kombinierbar sind sowohl mehrere
öffentliche Cloud-Lösungen als auch
eine Private Cloud mit Public-Cloud-
Modellen. Dennoch erscheint dem
Anwender die Kombination aus
mehreren Cloud-Diensten und –Plattformen
wie eine einzige große Cloud.
Die Flexibilität der IT ist unverzichtbar
für Unternehmen, die ihre
Geschäftsmodelle und -prozesse digitalisieren.
Denn von der IT wird erwartet,
dass sie den Wandel agil, flexibel
und kosteneffizient mitgestaltet. Dazu
gehört, dass sie in der Lage ist, rasch
auf Änderungen zu reagieren, Services
bei Bedarf flexibel skalieren zu können,
Innovationen zu unterstützen, Unternehmensprozesse
zu optimieren und
dafür zu sorgen, dass die Anforderungen
in den Bereichen Sicherheit, Compliance
und Datenschutz erfüllt sind.
Herausforderung:
Budget-Flexibilität
Neben den zahlreichen organisatorischen
und technischen Herausforderungen,
die mit der Umsetzung eines
Multi-Cloud-Ansatzes einhergehen,
ist das Budget-Modell ein nicht zu
unterschätzender Hemmschuh in vielen
Unternehmen. Traditionellerweise
wird das IT-Budget für Investitionen
(Capex) und operative Ausgaben
(Opex) geplant. In der Vergangenheit
war stets eine Erhöhung der Investitionskosten
notwendig, wenn Veränderungen
in der IT anstanden. Die ITAusstattung,
z. B. Server und Software,
wurde gekauft, die Kosten
dafür über Jahre hinweg abgeschrieben.
Dagegen wurde das Budget für
die Betriebskosten zumeist gering
gehalten, wenn nicht sogar jährlich
gekürzt. In der Cloud-Welt ändert
sich das grundlegend. Denn Cloud-
Kosten sind Opex-Kosten.
Wechsel der
Budget-Modelle
Während sich die IT-Abteilungen den
Anforderungen der Digitalisierung anpassen,
wurden die Budget-Modelle
in den meisten Unternehmen bislang
noch nicht überarbeitet. Strategische
Modernisierung benötigt aber flexible
Budgets und einen Shift hin zu mehr
Opex. Für viele IT-Verantwortliche
stellt dies einen Drahtseilakt dar. Denn
eine Verringerung des Investitionsbudgets
soll nicht mit einer Kürzung des
Gesamtbudgets einhergehen. Ziel ist
es vielmehr, eine kosteneffizientere
IT zu schaffen. Nur mit einem ausreichenden
Opex-Budget kann die IT die
Erwartungen an sie auch hinreichend
erfüllen. Die Multi-Cloud eröffnet viele
Möglichkeiten, bringt aber auch zahlreiche
Herausforderungen mit sich.
Professionelle Beratung und Begleitung
hilft, die Vorteile der Multi-Cloud
optimal ausschöpfen zu können.
(www.matrix42.com)
Markus Schäfer,
Product Manager
Cloud & Mobile
bei Matrix42:
„Die Flexibilität der
IT ist unverzichtbar
für Unternehmen,
die ihre Geschäftsmodelle
und
-prozesse
digitalisieren.“
Multi-Cloud eröffnet viele Möglichkeiten,
bringt aber auch Herausfor -
derungen mit sich. Abb.: Matrix42.